Dienstag, 29. Juni 2010

Die Uracher Höllenlöcher


Bei den Uracher Höllenlöchern am Albtrauf auf der rechten Seite des Ermstals östlich über Bad Urach löst sich ein Teil der Albhochfläche langsam ab. 

Auf beiden Seiten des Ermstals gibt es Stellen an der Traufkante der Schwäbischen Alb, an denen sich Gesteinspakete von der Hochfläche abspalten und langsam ins Tal rutschen. Zwischen der an Ort und Stelle verbleibenden Hochfläche und den langsam rutschenden Schichten bilden sich Lücken, die man in der Umgebung des Ermstals als Höllenlöcher bezeichnet. Die Dettinger Höllenlöcher befinden sich links (westlich) des Ermstals, die Uracher Höllenlöcher, um die es in diesem Post geht, sind rechts (östlich) des Ermstals.

Das Naturphänomen der Höllenlöcher bildet sich nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dazu gehören:
1. Es müssen durch tektonische Hebungsvorgänge bereits Risse und Klüfte im Gestein vorgebildet sein.
2. Es muss eine harte Gesteinsschicht über einer weicheren rutschigen Gesteinsschicht lagern.
3. Die Punkte 1. und 2. müssen am Albtrauf, also am Rand der Albhochfläche vorhanden sein.

Samstag, 26. Juni 2010

Nau-Ursprung bei Langenau


Die Nau ist ein nur 21 Kilometer langer Seitenfluss der Donau. Sie entspringt am Südrand der Ostalb westlich von Langenau und mündet bei Günzburg in die Donau.


Die Quelle der Nau befindet sich ca. 1100 Meter westnordwestlich des Zentrums von Langenau. Die Nau entspringt in einem ehemaligen Steinbruch, von dem heute jedoch nichts mehr zu sehen ist. Die Mulde des ehemaligen Steinbruchs ist jetzt mit dem Quellwasser der Nau gefüllt.

Die Schüttung der Nauquelle ist ca. 350 Liter / Sekunde. Das Wasser der Quelle stammt zu einem Teil vom Flüsschen Lone, das ca. 4 Kilometer nördlich des Nau-Ursprungs in West-Ost-Richtung fließt. Das Wasser der Lone versickert wegen des karstigen Untergrunds zwischen dem Häldelesfels und dem Salzbühl bei Bernstadt je nach Wasserführung ganz oder teilweise im Untergrund und kommt beim Nau-Ursprung sowie in einigen benachbarten Quellen wieder ans Tageslicht.

Montag, 21. Juni 2010

Kernzone Nägelesfelsen - Eichhalde im Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Heute unternehmen wir eine Wanderung durch die Kernzone Nägelesfelsen-Eichhalde im Biosphärengebiet Schwäbische Alb. 

Die Kernzone Nägelesfelsen - Eichhalde befindet sich im Ermstal unmittelbar über den Häusern des Kurgebiets von Bad Urach. Auf den folgenden drei Bildern ist das Gebiet der Kernzone Nägelesfelsen - Eichhalde von links nach rechts aus Richtung des Maisentals bei Bad Urach fotographiert.

Die Kernzone Nägelesfelsen - Eichhalde ist 81,5 Hektar groß. Ein Teil der Kernzone wurde bereits im Jahr 1924 als Bannwald ausgewiesen. Der Bannwald hat eine Größe von 12 Hektar.

Eine Erkundung der Kernzone Nägelesfelsen - Eichhalde auf den zugelassenen Wegen beansprucht ca. 3 bis 4 Stunden. Einerseits gilt es, von Bad Urach erst einmal auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb hinaufzusteigen. Und dann hat die Kernzone eine sehr längliche Form, was zu weiten Entfernungen führt, wenn man sie an ihrem Rand abschreitet.

Sonntag, 20. Juni 2010

Kehlen - ein Tausender der Schwäbischen Alb

Der Kehlen ist einer der zwölf Erhebungen der Schwäbischen Alb, die 1.000 Meter ü NN oder höher sind.

Zwölf Tausender, also Berge mit einer Höhe von 1.000 m ü NN oder höher, gibt es auf der Schwäbischen Alb. Alle Tausender befinden sich in einem relativ eng umrissenen Gebiet auf der Südwestalb. Die einzelnen Gipfel ragen zum Teil kaum über die Hochfläche der Schwäbischen Alb hinaus. Einer dieser Gipfel ist der 1.001 m ü NN hohe Kehlen südöstlich von Gosheim.

Den Kehlen kann man auf längeren und kürzeren Wegen erreichen. Wandert man im Verlauf des hervorragend beschilderten Donauberglandwegs (siehe auch Post vom 24.04.2010) von Gosheim nach Spaichingen, kann man den Kehlen garantiert nicht verfehlen. Allerdings ist dies eher eine längere Wanderung. Vom Startpunkt bei Gosheim bis zum Kehlen ist man 10,5 Kilometer unterwegs, denn der Donauberglandweg unternimmt erst einmal eine große Schleife um Gosheim herum.

Freitag, 18. Juni 2010

Aussicht vom Enzenbarnfelsen bei Hettingen im Laucherttal

Der Enzenbarnfelsen ist ein Massenkalkfelsen mit Aussichtspunkt im Laucherttal zwischen Hettingen und Hermatingen.

Unmittelbar nördlich der Stelle, wo das Fehlatal in das Lauchertal mündet, befinden sich zwischen Hettingen im Norden und Hermatingen im Süden mehrere Felsen im bewaldeten Hang des Bruckbergs über dem Laucherttal. Die Felsen bestehen aus Massenkalken der Unteren und Oberen Felsenkalkformation (Weißjura delta und epsilon). Auf dem höchsten Felsen, genannt Enzenbarnfelsen, befindet sich ein Aussichtspunkt, der mit einem 0,4 Kilometer langen Abstecher (einfache Strecke) vom Wanderweg über den Bruckberg erreichbar ist.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Fohlenhaus - Wahrzeichen des Lonetals

Mit Fohlenhaus wird ein Fels mit zwei kleinen Höhlen im Lonetal auf der Ostalb bezeichnet. Das Fohlenhaus gilt als das Wahrzeichen des Lonetals.

Das Lonetal gehört zu den schönsten Tälern der Schwäbischen Alb. Auf weiten Abschnitten ist das Tal autofrei. Zudem bietet es alles, was für ein Schwäbische Alb - Tal typisch ist. Dazu gehört ein kleiner Fluss, die Lone, die sogar manchmal im Untergrund versickert. Dann gibt es auch Felsen im Tal sowie Höhlen. Die Höhlen zählen sogar zu den bekanntesten ganz Deutschlands, denn dort hat man berühmte Funde von Hinterlassenschaften des steinzeitlichen Menschen gemacht.

Ungefähr in der Mitte des Lonetals steht am Talgrund der Felsen Fohlenhaus. Im Felsen befinden sich zwei kleine Höhlen. Sieht man den Felsen, kann man sich den Namen sofort erklären, denn irgendwie ähnelt der Fels einem Pferd.

Dienstag, 15. Juni 2010

Allgemeinverfügung zu den Wegen in den Kernzonen des Biosphärengebiets in Kraft

Mit Datum vom 7.6.2010 hat das Regierungspräsidium Tübingen die Allgemeinverfügung zur Wegeregelung in den Kernzonen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb erlassen. Diese Allgemeinverfügung lag bereits seit geraumer Zeit als Entwurf vor. 

Die nun erlassene endgülltige Fassung ist im Vergleich zu den früher genannten Zeitvorgaben sehr im Verzug. Die Allgemeinverfügung bezieht sich auf die zugelassenen Wege in den Kernzonen des Biosphärengebiets. Die Kernzonen darf man nicht verwechseln mit dem ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Für die dort zugelassenen Wege gibt es eine eigene Allgemeinverfügung (siehe Posts vom 12.09.2009 und vom 11.01.2010).    

Sonntag, 13. Juni 2010

Aispenwiesen - ein Biotop an der Lauchert

Die Aispenwiesen im Laucherttal zwischen Veringenstadt und Hermentingen sind ein renaturiertes Feuchtbiotop. 

Die Renaturierung von Fließgewässern hat heute einen wichtigen Stellenwert im Rahmen des Naturschutzes sowie beim Erhalt der biologischen Vielfalt. Zu den Maßnahmen in diesem Zusammenhang gehören das Entgegenwirken einer weiteren Eintiefung der Flüsse durch den Einbau von Sohlschwellen, das Anlegen von Nebenarmen oder von Flussschlingen. Weitere Maßnahmen sind die Anlage von Stillgewässern sowie von Rauhen Rampen, die ehemalige Wehre ersetzen.

Der Verein Natur und Umwelt Veringen e.V. hat an der Lauchert, einem bedeutenden Nebenfluss der Donau, zwischen Veringenstadt im Süden und Hermentingen im Norden eine erfolgreiche Renaturierungsarbeit geleistet. Als Krönung wurde im Jahr 2008 ein hölzerner Beobachtungsturm eröffnet, von dessen Plattform aus man den renaturierten Abschnitt der Lauchert überblicken kann.

Samstag, 12. Juni 2010

Aussichtspunkt Buckleter Kapf bei Hülben

Am östlichen (rechten) Hang des Ermstals südöstlich von Dettingen an der Erms und bei Hülben befindet sich auf einem Vorsprung der Albhochfläche der Aussichtspunkt Buckleter Kapf

Von diesem Punkt der Albhochfläche bietet sich ein interessanter Blick auf das untere Ermstal mit Dettingen an der Erms und Metzingen und die Bergumrahmung zu beiden Seiten des Tals. An klaren Tagen geht der Blick weit über das Albvorland hinaus bis zum Schönbuch.

Die Aussicht vom Buckleter Kapf hat man jedoch nur deshalb, weil an diesem Bergvorsprung der alles bedeckende Wald ein wenig freigeräumt worden ist. Solchen Eingriffen in die Natur muss man Verständnis entgegenbringen, dienen sie doch dazu, dass die Menschen die Schönheit der Landschaft erleben können.


Donnerstag, 10. Juni 2010

160 Jahre Geislinger Steige


Am 29. Juni 1850 wurde der Zugbetrieb auf der Geislinger Steige zwischen Geislingen an der Steige und Amstetten aufgenommen. 

Die Geislinger Steige befindet sich im Verlauf der Hauptbahn Stuttgart-Ulm und überwindet die Barriere der Schwäbischen Alb ohne Tunnel. Zwischen den Bahnhöfen Geislingen / Steige und Amstetten wird auf einer Länge von 5,7 Kilometern ein Höhenunterschied von 113 Metern bewältigt. Die Steigung der Strecke ist 22,5 Promille.

Die Schwäbische Alb als leicht gekippte Mittelgebirgstafel bereitet dem Eisenbahnbau größere Probleme als manches Hochgebirge. Denn von Nordwesten her steigt das Gelände am Albtrauf steil an, um sich später nur sehr langsam in Richtung Donau wieder abzusenken. Dies lässt für den Eisenbahnbau nur die Wahl zwischen einer Steigungsstrecke und einem sehr langen Tunnel. Zum Zeitpunkt des Baus der Geislinger Steige war man noch nicht in der Lage, die Variante eines Tunnels von ca. 20 Kilometern Länge umzusetzen.  

Montag, 7. Juni 2010

Teufelstorfelsen bei Gammertingen

Im heutigen Post in diesem Blog geht es um den Teufelstorfelsen südlich von Gammertingen im Laucherttal. Dort befindet sich eines der schönsten Felstore der Schwäbischen Alb. Der Wanderweg steigt mit Hilfe einer Eisentreppe zum Tor an und führt durch das Felstor hindurch.


Felsbogen und Felstore sind auf der Schwäbischen Alb nicht gerade häufig anzutreffen. Andere Weltgegenden wie zum Beispiel das Colorado-Plateau in Nordamerika oder in Europa der Böhmische Sandstein weisen wesentlich mehr Felsbögen und Felstore auf. Auf die gesamte Fläche der Schwäbischen Alb verteilt dürfte es ca. 20 dieser Naturerscheinungen geben. Sie sind keinesfalls charakteristisch für die Schwäbische Alb und fallen auf den ersten Blick nicht ins Auge.

Im Post vom 19.03.2010 ist der Felsen "Küssende Sau" bei Blaubeuren beschrieben. An diesem Felsen gibt es einen Felsbogen und ein Felstor, durch das ein Wanderweg führt.

Freitag, 4. Juni 2010

Gallusquelle in Veringenstadt - Hermentingen


Die Gallusquelle im Laucherttal in Veringenstadt-Hermentingen ist eine der stärksten Quellen der Schwäbischen Alb. 

Betrachtet man nur die Westalb, ist die Galllusquelle nach der Achquelle bei Stockach die zweitstärkste Quelle. Die Ostalb ist allerdings quellenreicher. Dort gibt es einige Quellen, die stärker schütten als die Gallusquelle.



Die Gallusquelle befindet sich im Laucherttal, einem wunderschönen Seitental des Donautals. Die Quelle ist einfach erreichbar, man kann mit dem Auto bis zur Quelle am Ortsrand von Veringenstadt-Hermentingen fahren. Allerdings kann man direkt bei der Quelle nicht parken. Somit ist es besser, irgendwo im Ortskern von Hermentingen zu parken und ca. 5 Minuten zu Fuß zur Quelle zu gehen.

Wegen ihrer starken Schüttung hat man die Gallusquelle im Jahr 1952 für die Wasserversorgung des Zweckverbands Zollernalbgruppe gefasst. Das Wasser, das man heute offen abfließen sieht, ist nur ein Teil der gesamten Schüttung der Quelle.