Mittwoch, 26. November 2014

Burgruinen Vorder- und Hinterlichtenstein bei Neufra

Mitten im Wald auf der Albhochfläche beim Fehlatal befinden sich die Burgruinen Vorder- und Hinterlichtenstein. 

Beim Namen Lichtenstein denkt man wohl in erster Linie an die über dem Echaztal südlich von Reutlingen thronende Burg, eines der bekanntesten Bilder der Schwäbischen Alb. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn diese ehemalige Burgruine wurde in der Zeit der Romantik (1840 - 1842) fantasievoll wiederaufgebaut.

Die Herren von Lichtenstein gründeten im Mittelalter jedoch mehrere Burgen. Neben der Burg Lichtenstein waren dies die Burg Alt-Lichtenstein über Honau, die Burg Lichtenstein bei Neidlingen im Landkreis Esslingen und die Burgen Vorder- und Hinterlichtenstein bei Neufra im Fehlatal im Landkreis Sigmaringen. Um die beiden letztgenannten Burgen geht es im heutigen Post in diesem Blog.

Die Auswertung von Funden ergab eine Gründung der Burg Vorderlichtenstein in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Hinterlichtenstein wurde um 1200 gegründet. Im Jahr 1524 gehen die Burgen an Württemberg. 1827 geht der Besitz an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.


Die beiden Lichtensteinburgen haben etwas Geheimnisvolles an sich. Sie sind vom Tal aus nicht zu sehen. Vielmehr verstecken sie sich im dichten Wald. Die Burgen befinden sich jeweils auf einer Hügelkuppe. Nähert man sich der Hügelkuppe, sieht man die Burgreste jeweils erst im letzten Moment. 

Bei der Burgruine Vorderlichtenstein sind Reste des Bergfrieds sowie beachtliche Teile der Umfassungsmauer vorhanden. Von der Burg Hinterlichtenstein sind noch ein Teil des Bergfrieds und der Außenmauer vorhanden. Außerdem sind jeweils umfangreiche Gräben zu erkennen. Ein bezeichneter Wanderweg führt aus dem Fehlatal hinauf zu den beiden Burgruinen.

Wie kommt man hin?
Die Bundesstraße 32 verbindet Hechingen und Gammertingen. Hierbei verläuft sie auch durch das Fehlatal und führt hier durch die Orte Gauselfingen (Teilort von Burladingen) und Neufra hindurch. Die Burgruinen Vorder- und Hinterlichtenstein befinden sich westlich des Fehlatals zwischen Gauselfingen im Norden und Neufra im Süden. Es gibt einen Wanderparkplatz am Westrand des Fehlatals, von dem aus der Anstieg zur Burgruine Vorderlichtenstein beschildert ist.

Ca. 2 Kilometer südlich der Ortsmitte von Gauselfingen biegt man von der B 32 nach rechts auf einen Feldweg ab, der zum Wanderparkplatz am Waldrand führt und hierbei das Gleis der Hohenzollerischen Landesbahn kreuzt. Die Hohenzollerische Landesbahn verkehrt nur werktags. Vom Bahnhof Neufra folgt man dem markierten Wanderweg auf der Westseite des Fehlatals sowie der Bahnstrecke in Richtung Norden bis zum Wanderparkplatz (ca. 2 Kilometer).

Beim Wanderparkplatz folgt man der in Richtung Norden ansteigenden Forststraße. Sie beschreibt in der Folge einen Bogen nach Westen. Den Markierungen folgend steigt man, teilweise im Zickzack, hinauf zur Burgruine Vorderlichtenstein. Von dort folgt man dem Berggrat in Richtung Westen zur Burgruine Hinterlichtenstein. Die Entfernung bis zur Burgruine Vorderlichtenstein ist ca. 1,6 Kilometer, zur Burgruine Hinterlichtenstein weitere 500 Meter.

Ziele ganz in der Nähe:
Aussicht vom Enzenbarnfelsen bei Hettingen im Laucherttal im Post vom 18.06.2010 in diesem Blog
Teufelstorfelsen bei Gammertingen im Post vom 07.06.2010
Gallusquelle bei Veringenstadt-Hermentingen im Post vom 04.06.2010       

Aufstieg zur Kernburg der Burgruine Vorderlichtenstein
Umfasssungsmauer der Burgruine Vorderlichtenstein
Im Burghof der Kernburg der Burgruine Vorderlichtenstein
Rest des Bergfrieds der Burgruine Hinterlichtenstein
Rest der nördlichen Wand des Pallas der Burgruine Hinterlichtenstein
Außenmauer und Bergfried der Burgruine Hinterlichtenstein: Einige der Quader des Bergfrieds ragen aus der Mauerflucht heraus.

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