Montag, 15. Juni 2015

Besinnungsweg Ehinger Alb bei Ehingen-Frankenhofen

Im vorangegangenen Post in diesem Blog war der Besinnungsweg Ehinger Alb, dessen Label "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" Ende 2014 um weitere drei Jahre verlängert wurde, bereits das Thema. 

Heute soll es um eine Rundwanderung bei Ehingen-Frankenhofen gehen, die auf dem größeren Wegteil den Besinnungsweg mitbenutzt.

Startpunkt der Rundwanderung ist der Wanderparkplatz am nördlichen Ortsrand von Frankenhofen. Von der B 465 biegt man zwischen Münsingen und Ehingen nach Frankenhofen ab. Man fährt auf der Camerer-Schott-Straße durch den Ort hindurch und biegt im nördlichen Ortsbereich nach links auf die Straße "Oberbühl" ab. Sie führt zum Parkplatz am Ortsrand. Hier befindet sich auch eine Infotafel zum Besinnungsweg. Leider ist der Wegverlauf östlich von Frankenhofen auf dieser Infotafel mit Stand Frühjahr 2015 vollkommen falsch eingetragen. Die nachfolgende Wanderung orientiert sich am tatsächlichen Wegverlauf. Man darf also gespannt sein, wie der Besinnungsweg östlich von Frankenhofen verläuft.


Vom Parkplatz geht man über die Straße "Oberbühl" in den Ort zurück und folgt der Kamerer-Schott-Straße wenige Meter nach Süden. Dann biegt man nach rechts in den Weselweg ab. Dort wo der Weselweg auf die B 465 trifft, erreicht man den Besinnungsweg und die ersten Wegweiser. 

Nun geht es zunächst auf einem Feldweg entlang der B 465 in Richtung Nordwesten leicht aufwärts. Dann biegt man nach rechts ab und kommt durch das Naturschutzgebiet Hungerberg. Im weiteren Verlauf führt der Weg mit mehreren Richtungsänderungen zum Schwedenkreuz (Infotafel). Unterwegs muss man auch vollkommen weglos - eine für die Schwäbische Alb seltene Sache - über Felder gehen, wobei man gemäß Beschilderung sich an die Grenzlinie zwischen den jeweiligen Feldern halten soll.

Vom Schwedenkreuz geht es weiter zum höchsten Punkt des gesamten Besinnungswegs, der Aussichtsplattform Schneckenhäule. Nun erreicht der Weg die Kreisstraße K 7335 und führt neben der Straße ein Stück Richtung Frankenhofen. Dann überquert man die Straße nach links und biegt dahinter erneut nach links ab, um zu den Hutebuchen (Infotafel) zu kommen. Dahinter kommt man am Naturschutzgebiet Hungerberg (Infotafel) vorbei. Der Weg geht weiter geradeaus bis kurz vor die K 7335. Hier biegt man bei der Beschilderung nach rechts ab und erreicht das Waldgebiet Heidenhau.

Auf Forstwegen geht es durch das Waldgebiet hindurch. An einem Forsthaus vorbeigehend erreicht man mit Richtungsänderung das Waldgebiet Geißbühl. Hier kommt man an der Geißbühlhütte vorbei, einer Unterstandshütte. Bald danach biegt der Abstecher vom Besinnungsweg zum Mühlbachstein (Infotafel) nach rechts ab. Hier verlässt die beschriebene Rundwanderung den eigentlichen Besinnungsweg und führt zunächst zum Mühlbachstein.

Kurz vor dem Mühlbachstein muss man vom Forstweg nach rechts abbiegen, um das Kleindenkmal zu erreichen. Vom Mühlbachstein geht man wenige Meter bis zu dieser Stelle zurück. Dann geht es in der ursprünglichen Richtung (also Richtung Südwesten) auf einem zunächst undeutlichen, dann besser werdenden Forstweg weiter (ohne Markierung und Beschilderung), bis man auf einen guten Forstweg stößt. Hier biegt man rechts ab. Der Forstweg kommt bald aus dem Wald heraus und erreicht über Felder die Hüle von Frankenhofen. Bald danach kommt man wieder in den Ort.

Die Länge der beschriebenen Rundwanderung ist ca. 10 Kilometer.    

Das Naturschutzgebiet Hungerberg befindet sich im Bereich einer Bergkuppe nordwestlich von Ehingen-Frankenhofen. Das 12,5 Hektar große Schutzgebiet wurde im Jahr 1993 verordnet. Geschützt wird eine ehemalige Schafweide von landschaftsprägender Eigenart und Schönheit als Relikt einer früheren Wirtschaftsweise.
Das Schwedenkreuz nördlich von Ehingen-Frankenhofen erinnert an den 30jährigen Krieg. Frankenhofen wurde im Jahr 1633 weitgehend von den Schweden und Württembergern zerstört. Erst viele Jahre nach dem Ende des Kriegs wurde Frankenhofen wieder besiedelt, vor allem mit Zuwanderern aus der Schweiz. Schwedenkreuze gibt es einige auf der Schwäbischen Alb. Sie sollen die Menschen an die Greueltaten des Kriegs erinnern.
Im Gebiet "Schneckenhäule" nördlich von Ehingen-Frankenhofen befindet sich der höchste Punkt des gesamten Besinnungswegs. Dort wurde eine Aussichtsplattform errichtet. Bei klarer Sicht geht der Blick bis zu den Alpen. Der Name kommt von den Schnecken, die hier früher zum Verzehr gemästet wurden.
Blick auf die Hutebuchen nordöstlich von Ehingen-Frankenhofen: Das sind Solitärbäume, die durch die früher praktizierte Weidewirtschaft entstanden sind. Diese Hutebuchen wurden in die Liste der national bedeutsamen Bäume aufgenommen.
Blick auf das Naturschutzgebiet Heuhofer Weg nordöstlich von Ehingen-Frankenhofen: Das 11,8 Hektar große Schutzgebiet wurde im Jahr 1993 verordnet. Geschützt ist eine durch wechselnde Nutzung entstandene, artenreiche Vegetation, die von einem kleinräumigen Mosaik verschiedenster Pflanzengesellschaften geprägt ist. 
Der Mühlbachstein im Waldstück "Geißbühl" östlich von Ehingen-Frankenhofen ist ein Gedenkstein. Er erinnert an einen Mord, der hier im Jahr 1919 geschehen ist.
Blick auf die Hüle (bzw. Hülbe) östlich von Ehingen-Frankenhofen: Dies ist die einzige Wasserstelle im Ort. Entstanden ist die Hüle durch einen Erdeinbruch im Karst, der durch lehmhaltige Erde abgedichtet wurde. Diese Wasserstellen sind auf der ansonsten wasserarmen Albhochfläche etwas besonderes. Die Mehrzahl der Siedlungen auf der Albhochfläche entstand in der Nähe einer Hüle. Die Hüle wird bis heute als Saugstelle von der Feuerwehr genutzt. Zugleich ist sie Rückzugsgebiet für Frösche, Molche und Kröten.
Blick von Osten auf Ehingen-Frankenhofen, das auf einer kleinen Anhöhe liegt.

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